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Ignatia nach Entbindung nach Trauma in Utero
(oder: Wiedergeburt in die Welt)

von Laura Coramai  

Es lag bestimmt eine ernsthafte Störung bei diesem kleinen dreijährigen Mädchen vor. B. war mürrisch, leicht beleidigt, eigensinnig, eifersüchtig, überanhänglich, und sie schien keine Lust zum Leben zu haben. Sie hatte kaum Appetit, war abgemagert und hatte daher wenig Energie. Sie war frostig und litt unter Verstopfung und Harnverhaltung.

Anfangs war nicht klar, was diesen emotionalen Zustand ausgelöst hatte, bis die Mutter mir - schon mit der Hand auf der Türklinke - erzählte, was sich in den letzten beiden Wochen ihrer Schwangerschaft mit B. zugetragen hatte. Eine enge Bekannte, die sie täglich sah, hatte Selbstmord begangen, nachdem sie ihren Ehemann und dann ihre Kinder mit einem Küchenmesser getötet hatte, ein schrecklicher Fall einer Wochenbettdepression bei einer Mutter, die zuhause entbunden hatte. B’s Mutter weinte hemmungslos und war in den letzten beiden Wochen ihrer Schwangerschaft ganz untröstlich. Dieser Selbstmord bzw. Mord war damals ein gewaltiger Schock für das ganze Umland und besonders für die nahe stehenden Menschen.

B’s Problematik zeigte sich bereits, kaum dass sie geboren war: sie schrie unaufhörlich, sobald sie nicht sicher und wohlbehalten in den Armen ihrer Mutter lag. Drei Jahre später schien B. noch immer unter Schock und Trauer zu stehen. Ihre Mutter beschrieb sie als „absonderlich, in ihrer eigenen Welt lebend“. Sie wollte nicht in den Kindergarten gehen und reagierte wütend und trotzig, wenn man sie dazu zwingen wollte. Im Kindergarten blieb sie am Rande des Spielplatzes stehen, statt mit ihren Altersgenossen zu spielen. Wenn Sie aufgefordert wurde, etwas zu tun, was sie nicht wollte, strahlte sie ihre Eltern an, und wenn dann nicht die erwartete Antwort kam, produzierte sie einen Wutanfall.

Sie war eifersüchtig auf ihre Schwester und hatte sie sogar schon in den Rücken gebissen. Sie drohte, Dinge kaputt zu machen, von denen sie wusste, dass sie jemandem wichtig waren, oder sie sagte: „Ich bring dich um!“ oder "Ich will, dass du stirbst.“  B’s Mutter sagte, sie habe dann einen steinharten Blick. Einmal hatte es sogar den Anschein, dass sie versucht hatte, sich selbst zu ertränken; sie war mit dem Gesicht nach unten schwimmend im Pool gefunden worden. Ihre Mutter und ihre Schwester waren ganz in der Nähe gewesen und ihre Mutter hatte sich nur kurz mit ihrer anderen Tochter beschäftigt. (Ignatia: „Selbstmordgedanken (Ertrinken) und Verlangen zu entfliehen; Melancholie nach großem Leid und häuslichen Problemen“.)

Vieles deutete auf Ignatia als Mittel der Wahl für B. hin. „Beißen in den Rücken“ scheint ein seltenes, sonderbares und auffälliges Verhalten zu sein. Ignatia ist das einzige bekannte Mittel in der Literatur, das dieses Symptom abdeckt. Sie hat auch eine ausgeprägte Angst vor Vögeln, insbesondere vor Hühnern, wofür Ignatia ebenfalls bekannt ist.

Ignatia ist bei einigen Essstörungen in Farok J. Masters „Kinder Mitteln“, beschrieben: „Bulimie, wenn traurig oder Anorexie infolge von Kummer.“ Der Gemütszustand der Mutter während der Schwangerschaft war offensichtlich ein schockierendes Erlebnis für das ungeborene Kind. Master weist auf solche Situationen hin in: „Der Gemütszustand beeinflusst den Foetus“ (“State of the Mind Influencing the Foetus”, 1999, B. Jain Publishers). Die Übertragung erfolgt unter folgenden Umständen:

1. Verlängerung der auslösenden Ursache, die immer weiter geht.

2: Übertragung des Gemütszustandes der Mutter während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind. „Damit kann man bestimmen, in welchem Monat der Schwangerschaft sich dieser Zustand entwickelt hat.“ Lou Klein hat in seinem Master-Kurs für Kliniker(1) erklärt, dass die Phasen, in denen sich die stärksten Auswirkungen auf den Fötus zeigen, der Zeitpunkt der Empfängnis und das gesamte erste Drittel der Schwangerschaft, die letzten zwei Wochen vor der Geburt und die Geburt selber sind. Der Ignatia-Zustand, der während der letzten zwei Schwangerschaftswochen auf B. übertragen wird, ist ebenfalls in Farok Masters „Kinder Mitteln“(2) beschrieben: Beschwerden durch Beleidigung, Bestrafung oder Vorwürfe ... Konfrontation mit dem Tod von nahe stehenden und geliebten Menschen (Großeltern, Eltern oder Freunden); Widerspruch ... Emotionen wie Angst, Zorn, Eifersucht oder Kränkung; Scheitern.“

In diesem Fall traf beides zu: Schreck und Schock. Sie wurde mit dem entsetzlichen, grausamen Tod der befreundeten Familie konfrontiert, den sie über ihre Mutter miterlebte. Sechs Monate nach B’s Geburt hatte die Mutter nicht nur mit dem schrecklichen Verlust ihrer Freundin zu kämpfen, sondern musste auch noch ihre eigene Mutter daran hindern, ihr Leben mit einem Küchenmesser zu beenden. Sie stand mit dem Baby im Arm vor ihrer depressiven Mutter und bat sie inständig, sich nicht vor dem Kind das Leben zu nehmen. Später erkannte ich, dass die Großmutter mit ihren epileptischen Anfällen und ihrer Messer-Manie auch ins Ignatia Bild passt.
Allmählich, nachdem sie Ignatia in verschiedenen Potenzen bekommen hatte, begann sich ihr Verhalten dramatisch zu verändern. Sie sprach nicht mehr vom Tod und drohte nicht mehr, sich wegen eines kleinen Vorfalls zu töten. Sie begann, sich für ihre Schulfächer zu interessieren und äußerte den Wunsch, lesen zu lernen.


Ihre Konzentration verbesserte sich deutlich, und ihr anhängliches Verhalten war nicht mehr so auffällig. Ihr Essverhalten und ihr Schlaf verbesserten sich. Stuhlgang und Urin normalisierten sich. Früher musste sie dazu aufgefordert werden, vor und nach der Schule auf die Toilette zu gehen. Innerhalb einer Woche begann sie, an Gewicht zuzunehmen und war weniger frostig.
©Grace Winter / pixelio.de

Sie wurde ruhiger, fühlte sich in der Schule wohl und war auch insgesamt kommunikativer. Sie fing zum ersten Mal an, mit Puppen zu spielen. Zuvor hatte sie nie ein Interesse an Puppen oder Babys gezeigt. Sie sagte sogar: „Wenn wir erst unser Baby haben…!“ Die Potenz  wurde erhöht, nachdem sie eine zeitlang zu den früheren Wutanfällen zurückgekehrt war. Danach endeten die Wutanfälle und es war, als ob sie ein neues Kind geworden sei: aufgeweckt, strahlend und gesellig, während sie früher ein finster dreinblickendes kleines Mädchen gewesen war.

Als relativ neu niedergelassene Praktikerin bin ich sehr glücklich über diese positive Erfahrung. Sie gibt meiner zukünftigen Praxis eine Basis und hilft mir, meine Ansichten und Ideen mit meiner Philosophie und meiner Spiritualität zu verbinden.

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(1) im zweiten Jahr, in der ersten Sitzung, Toronto, Kanada, 2009
(2) 3. Auflage, 2006, Rene Otter, Lutra Services BV
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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Trauma in Utero, fehlender Lebenswille, Appetitlosigkeit, Angst, Schock
Mittel: Ignatia amara

 

 

 

Ignatia nach Entbindung nach Trauma in Utero
(oder: Wiedergeburt in die Welt)

von Laura Coramai  

Es lag bestimmt eine ernsthafte Störung bei diesem kleinen dreijährigen Mädchen vor. B. war mürrisch, leicht beleidigt, eigensinnig, eifersüchtig, überanhänglich, und sie schien keine Lust zum Leben zu haben. Sie hatte kaum Appetit, war abgemagert und hatte daher wenig Energie. Sie war frostig und litt unter Verstopfung und Harnverhaltung.

Anfangs war nicht klar, was diesen emotionalen Zustand ausgelöst hatte, bis die Mutter mir - schon mit der Hand auf der Türklinke - erzählte, was sich in den letzten beiden Wochen ihrer Schwangerschaft mit B. zugetragen hatte. Eine enge Bekannte, die sie täglich sah, hatte Selbstmord begangen, nachdem sie ihren Ehemann und dann ihre Kinder mit einem Küchenmesser getötet hatte, ein schrecklicher Fall einer Wochenbettdepression bei einer Mutter, die zuhause entbunden hatte. B’s Mutter weinte hemmungslos und war in den letzten beiden Wochen ihrer Schwangerschaft ganz untröstlich. Dieser Selbstmord bzw. Mord war damals ein gewaltiger Schock für das ganze Umland und besonders für die nahe stehenden Menschen.

B’s Problematik zeigte sich bereits, kaum dass sie geboren war: sie schrie unaufhörlich, sobald sie nicht sicher und wohlbehalten in den Armen ihrer Mutter lag. Drei Jahre später schien B. noch immer unter Schock und Trauer zu stehen. Ihre Mutter beschrieb sie als „absonderlich, in ihrer eigenen Welt lebend“. Sie wollte nicht in den Kindergarten gehen und reagierte wütend und trotzig, wenn man sie dazu zwingen wollte. Im Kindergarten blieb sie am Rande des Spielplatzes stehen, statt mit ihren Altersgenossen zu spielen. Wenn Sie aufgefordert wurde, etwas zu tun, was sie nicht wollte, strahlte sie ihre Eltern an, und wenn dann nicht die erwartete Antwort kam, produzierte sie einen Wutanfall.

Sie war eifersüchtig auf ihre Schwester und hatte sie sogar schon in den Rücken gebissen. Sie drohte, Dinge kaputt zu machen, von denen sie wusste, dass sie jemandem wichtig waren, oder sie sagte: „Ich bring dich um!“ oder "Ich will, dass du stirbst.“  B’s Mutter sagte, sie habe dann einen steinharten Blick. Einmal hatte es sogar den Anschein, dass sie versucht hatte, sich selbst zu ertränken; sie war mit dem Gesicht nach unten schwimmend im Pool gefunden worden. Ihre Mutter und ihre Schwester waren ganz in der Nähe gewesen und ihre Mutter hatte sich nur kurz mit ihrer anderen Tochter beschäftigt. (Ignatia: „Selbstmordgedanken (Ertrinken) und Verlangen zu entfliehen; Melancholie nach großem Leid und häuslichen Problemen“.)

Vieles deutete auf Ignatia als Mittel der Wahl für B. hin. „Beißen in den Rücken“ scheint ein seltenes, sonderbares und auffälliges Verhalten zu sein. Ignatia ist das einzige bekannte Mittel in der Literatur, das dieses Symptom abdeckt. Sie hat auch eine ausgeprägte Angst vor Vögeln, insbesondere vor Hühnern, wofür Ignatia ebenfalls bekannt ist.

Ignatia ist bei einigen Essstörungen in Farok J. Masters „Kinder Mitteln“, beschrieben: „Bulimie, wenn traurig oder Anorexie infolge von Kummer.“ Der Gemütszustand der Mutter während der Schwangerschaft war offensichtlich ein schockierendes Erlebnis für das ungeborene Kind. Master weist auf solche Situationen hin in: „Der Gemütszustand beeinflusst den Foetus“ (“State of the Mind Influencing the Foetus”, 1999, B. Jain Publishers). Die Übertragung erfolgt unter folgenden Umständen:

1. Verlängerung der auslösenden Ursache, die immer weiter geht.

2: Übertragung des Gemütszustandes der Mutter während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind. „Damit kann man bestimmen, in welchem Monat der Schwangerschaft sich dieser Zustand entwickelt hat.“ Lou Klein hat in seinem Master-Kurs für Kliniker(1) erklärt, dass die Phasen, in denen sich die stärksten Auswirkungen auf den Fötus zeigen, der Zeitpunkt der Empfängnis und das gesamte erste Drittel der Schwangerschaft, die letzten zwei Wochen vor der Geburt und die Geburt selber sind. Der Ignatia-Zustand, der während der letzten zwei Schwangerschaftswochen auf B. übertragen wird, ist ebenfalls in Farok Masters „Kinder Mitteln“(2) beschrieben: Beschwerden durch Beleidigung, Bestrafung oder Vorwürfe ... Konfrontation mit dem Tod von nahe stehenden und geliebten Menschen (Großeltern, Eltern oder Freunden); Widerspruch ... Emotionen wie Angst, Zorn, Eifersucht oder Kränkung; Scheitern.“

In diesem Fall traf beides zu: Schreck und Schock. Sie wurde mit dem entsetzlichen, grausamen Tod der befreundeten Familie konfrontiert, den sie über ihre Mutter miterlebte. Sechs Monate nach B’s Geburt hatte die Mutter nicht nur mit dem schrecklichen Verlust ihrer Freundin zu kämpfen, sondern musste auch noch ihre eigene Mutter daran hindern, ihr Leben mit einem Küchenmesser zu beenden. Sie stand mit dem Baby im Arm vor ihrer depressiven Mutter und bat sie inständig, sich nicht vor dem Kind das Leben zu nehmen. Später erkannte ich, dass die Großmutter mit ihren epileptischen Anfällen und ihrer Messer-Manie auch ins Ignatia Bild passt.
Allmählich, nachdem sie Ignatia in verschiedenen Potenzen bekommen hatte, begann sich ihr Verhalten dramatisch zu verändern. Sie sprach nicht mehr vom Tod und drohte nicht mehr, sich wegen eines kleinen Vorfalls zu töten. Sie begann, sich für ihre Schulfächer zu interessieren und äußerte den Wunsch, lesen zu lernen.


Ihre Konzentration verbesserte sich deutlich, und ihr anhängliches Verhalten war nicht mehr so auffällig. Ihr Essverhalten und ihr Schlaf verbesserten sich. Stuhlgang und Urin normalisierten sich. Früher musste sie dazu aufgefordert werden, vor und nach der Schule auf die Toilette zu gehen. Innerhalb einer Woche begann sie, an Gewicht zuzunehmen und war weniger frostig.
©Grace Winter / pixelio.de

Sie wurde ruhiger, fühlte sich in der Schule wohl und war auch insgesamt kommunikativer. Sie fing zum ersten Mal an, mit Puppen zu spielen. Zuvor hatte sie nie ein Interesse an Puppen oder Babys gezeigt. Sie sagte sogar: „Wenn wir erst unser Baby haben…!“ Die Potenz  wurde erhöht, nachdem sie eine zeitlang zu den früheren Wutanfällen zurückgekehrt war. Danach endeten die Wutanfälle und es war, als ob sie ein neues Kind geworden sei: aufgeweckt, strahlend und gesellig, während sie früher ein finster dreinblickendes kleines Mädchen gewesen war.

Als relativ neu niedergelassene Praktikerin bin ich sehr glücklich über diese positive Erfahrung. Sie gibt meiner zukünftigen Praxis eine Basis und hilft mir, meine Ansichten und Ideen mit meiner Philosophie und meiner Spiritualität zu verbinden.

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(1) im zweiten Jahr, in der ersten Sitzung, Toronto, Kanada, 2009
(2) 3. Auflage, 2006, Rene Otter, Lutra Services BV
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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Trauma in Utero, fehlender Lebenswille, Appetitlosigkeit, Angst, Schock
Mittel: Ignatia amara

 

 

 





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