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Thorium metallicum: ein Zauberer mit Nierenversagen

von Maarten van der Meer
 

Ein 60 jähriger Mann kam nach einem Jahr Dialyse zur Behandlung wegen Nierenversagen nach einer Nierentransplantation. Eine Biopsie ergab, dass er nach zwei Jahren noch immer Symptome von Abstoßungsreaktionen gegenüber der transplantierten Niere zeigte, das ist länger als normal. Er nimmt eine Erhaltungsdosis Prednison und klagt über die Nebenwirkungen: die Haut wird dünner, der Blutdruck steigt (180/100), er hat Ödeme an den Knöcheln und leichte Kopfschmerzen. Außerdem fühlt er sich unruhig und angespannt.


 

 

Schon vor Jahren wollte er von der Großstadt weg aufs Land ziehen, um der Hektik zu entfliehen, denn er fühlt sich in der Welt des Kommerz, des Konsums und der Bürokratie nicht zu Hause. Er arbeitet im Sozialdienst und ist sehr umweltbewusst.

"Ich rege mich so über diese Bürokraten auf! Den inneren menschlichen Werten wird viel zu wenig Bedeutung beigemessen!“ Seine Krankheit hat ihn verunsichert: „Ich kann die alten Ängste nicht loslassen, sie verfolgen mich. Immer schwebt eine dunkle Wolke über mir… ich kann die Niere nicht vergessen. Ich versuche, von einem Tag zum andern zu leben, immer in dem Bewusstsein, dass jeder Tag der letzte sein könnte. Ich erkenne Situationen intuitiv. Ich bin jemand, der immer die Kontrolle über sein Leben behalten will.“ Tatsächlich hat er sich umfassend über seine Krankheit informiert. Er wählt seine Therapien sorgfältig aus, verhält sich aber dabei nicht besonders selbstbewusst; oft traut er sich selbst nicht recht und holt dann eine zweite Meinung ein. Er ist ein sympathischer, unkonventioneller Mann. Er ist auf der Suche nach einer Ideologie und einer Lebensphilosophie, aber er kann sich nicht entscheiden, er hält sich alle Möglichkeiten offen. Vor vielen Jahren sah ich ihn einmal zu Fuß die Straße entlang gehen, sein langer schwarzer Mantel wehte im Wind und die passendste Beschreibung für ihn schien mir der Begriff „Magier“ zu sein.

Früher hatte er gut auf Causticum reagiert, das zum Teil wegen seiner Abneigung gegen Autorität und seiner intensiven Reaktion auf das Leid der Welt verschrieben worden war. Nach seiner Nierentransplantation erhielt er Prednisolon-Acetat und seine Energie stieg an. Nach einem Jahr gab es jedoch immer noch Anzeichen einer Abstoßungsreaktion gegenüber der neuen Niere. Ich verschrieb Erbium Carbonicum.


 

 

Ein Jahr später leidet er unter Müdigkeit und hat Druck auf der Brust, Knöchelödeme und Magenbeschwerden. Er nimmt einen ganzen Cocktail von Medikamenten: Cozar, Selokene, Prednisolon, Nexium, Lasix, Prograft und Mycofortic, was darauf hindeuten könnte, dass manche seiner Beschwerden iatrogen sind.

Analyse:
Da es sich um eine degenerative Krankheit handelt, kann dies ein Hinweis für die Verschreibung ein Aktinids sein; daher suchte ich nach einem geeigneten Mittel aus dieser Serie. Margriet Plouvier-Suijs  „Aktiniden-Themen“ scheinen zu ihm zu passen: Neigung zu Reflexion, Altruismus, Mitgefühl und Intuition. Seine ganze Situation, sein Gefühl auf „Pump“ zu leben, passt auch zu den Aktiniden-Themen: ein zurückgezogenes Leben auf dem Land, ein Leben ohne Ablenkung oder Störung von außen. Inzwischen hat er auch Einsicht und Übersicht gewonnen; sein Zynismus und der Widerstand gegen die fremde Niere können auf ein Nitricum-Salz hinweisen.

Wir haben bei diesen Mitteln kaum Arzneimittelprüfungen oder klinische Erfahrungen. Daher sind wir weitgehend auf Jan Scholtens Verfahren zum Auffinden des richtigen Stadiums angewiesen. Bei diesem Patienten zeigen sich eine gewisse Vorsicht, Selbstzweifel und Unsicherheit. Seine Genesung begann gut, kam aber auf halber Strecke zum Erliegen, als ob sich auch sein Körper „unsicher“ fühlte. In der Praxis zeigt es sich, dass die innere Einstellung und das Verhalten zuverlässige Informationen über die Funktion des vegetativen Systems geben können. Stadium 4 (z.B. Cerium bei den Lanthaniden) ist für seine Vorsicht bekannt, es fängt etwas an und kommt dann zum Stillstand.

Verordnung: Thorium metallicum 1M

Follow-up:
Nach einem Jahr ist sein Blutdruck mit medikamentöser Unterstützung in Ordnung: 130/60. Es geht ihm gut und er hat keine Kopfschmerzen und Verspannungen mehr; auch die Brustbeschwerden und die Knöchelödeme sind verschwunden.

Ein Jahr später kommt er wegen einer Bauch-Infektion infolge mangelnder Hygiene, die mit Phytotherapie auskuriert wird. Sein Zustand ist gut, aber er hat noch immer mit den Nebenwirkungen seiner Medikamente zu tun; sein Darm ist überempfindlich. Die Biopsien sind negativ und er kann seine Anti-Rejektions-Medikamente reduzieren.

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Fotos:
Geschwollener menschlicher Fuß; Mattes
Monazit-Tafelkristall, Rostadheia, Iveland, Norwegen; Aangelo

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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Nierenversagen, Leben „auf Pump“(zeitlich), Vorsicht, Zweifel, Unsicherheit, Vor und Zurück
Mittel: Thorium metallicum

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Thorium metallicum: ein Zauberer mit Nierenversagen

von Maarten van der Meer
 

Ein 60 jähriger Mann kam nach einem Jahr Dialyse zur Behandlung wegen Nierenversagen nach einer Nierentransplantation. Eine Biopsie ergab, dass er nach zwei Jahren noch immer Symptome von Abstoßungsreaktionen gegenüber der transplantierten Niere zeigte, das ist länger als normal. Er nimmt eine Erhaltungsdosis Prednison und klagt über die Nebenwirkungen: die Haut wird dünner, der Blutdruck steigt (180/100), er hat Ödeme an den Knöcheln und leichte Kopfschmerzen. Außerdem fühlt er sich unruhig und angespannt.


 

 

Schon vor Jahren wollte er von der Großstadt weg aufs Land ziehen, um der Hektik zu entfliehen, denn er fühlt sich in der Welt des Kommerz, des Konsums und der Bürokratie nicht zu Hause. Er arbeitet im Sozialdienst und ist sehr umweltbewusst.

"Ich rege mich so über diese Bürokraten auf! Den inneren menschlichen Werten wird viel zu wenig Bedeutung beigemessen!“ Seine Krankheit hat ihn verunsichert: „Ich kann die alten Ängste nicht loslassen, sie verfolgen mich. Immer schwebt eine dunkle Wolke über mir… ich kann die Niere nicht vergessen. Ich versuche, von einem Tag zum andern zu leben, immer in dem Bewusstsein, dass jeder Tag der letzte sein könnte. Ich erkenne Situationen intuitiv. Ich bin jemand, der immer die Kontrolle über sein Leben behalten will.“ Tatsächlich hat er sich umfassend über seine Krankheit informiert. Er wählt seine Therapien sorgfältig aus, verhält sich aber dabei nicht besonders selbstbewusst; oft traut er sich selbst nicht recht und holt dann eine zweite Meinung ein. Er ist ein sympathischer, unkonventioneller Mann. Er ist auf der Suche nach einer Ideologie und einer Lebensphilosophie, aber er kann sich nicht entscheiden, er hält sich alle Möglichkeiten offen. Vor vielen Jahren sah ich ihn einmal zu Fuß die Straße entlang gehen, sein langer schwarzer Mantel wehte im Wind und die passendste Beschreibung für ihn schien mir der Begriff „Magier“ zu sein.

Früher hatte er gut auf Causticum reagiert, das zum Teil wegen seiner Abneigung gegen Autorität und seiner intensiven Reaktion auf das Leid der Welt verschrieben worden war. Nach seiner Nierentransplantation erhielt er Prednisolon-Acetat und seine Energie stieg an. Nach einem Jahr gab es jedoch immer noch Anzeichen einer Abstoßungsreaktion gegenüber der neuen Niere. Ich verschrieb Erbium Carbonicum.


 

 

Ein Jahr später leidet er unter Müdigkeit und hat Druck auf der Brust, Knöchelödeme und Magenbeschwerden. Er nimmt einen ganzen Cocktail von Medikamenten: Cozar, Selokene, Prednisolon, Nexium, Lasix, Prograft und Mycofortic, was darauf hindeuten könnte, dass manche seiner Beschwerden iatrogen sind.

Analyse:
Da es sich um eine degenerative Krankheit handelt, kann dies ein Hinweis für die Verschreibung ein Aktinids sein; daher suchte ich nach einem geeigneten Mittel aus dieser Serie. Margriet Plouvier-Suijs  „Aktiniden-Themen“ scheinen zu ihm zu passen: Neigung zu Reflexion, Altruismus, Mitgefühl und Intuition. Seine ganze Situation, sein Gefühl auf „Pump“ zu leben, passt auch zu den Aktiniden-Themen: ein zurückgezogenes Leben auf dem Land, ein Leben ohne Ablenkung oder Störung von außen. Inzwischen hat er auch Einsicht und Übersicht gewonnen; sein Zynismus und der Widerstand gegen die fremde Niere können auf ein Nitricum-Salz hinweisen.

Wir haben bei diesen Mitteln kaum Arzneimittelprüfungen oder klinische Erfahrungen. Daher sind wir weitgehend auf Jan Scholtens Verfahren zum Auffinden des richtigen Stadiums angewiesen. Bei diesem Patienten zeigen sich eine gewisse Vorsicht, Selbstzweifel und Unsicherheit. Seine Genesung begann gut, kam aber auf halber Strecke zum Erliegen, als ob sich auch sein Körper „unsicher“ fühlte. In der Praxis zeigt es sich, dass die innere Einstellung und das Verhalten zuverlässige Informationen über die Funktion des vegetativen Systems geben können. Stadium 4 (z.B. Cerium bei den Lanthaniden) ist für seine Vorsicht bekannt, es fängt etwas an und kommt dann zum Stillstand.

Verordnung: Thorium metallicum 1M

Follow-up:
Nach einem Jahr ist sein Blutdruck mit medikamentöser Unterstützung in Ordnung: 130/60. Es geht ihm gut und er hat keine Kopfschmerzen und Verspannungen mehr; auch die Brustbeschwerden und die Knöchelödeme sind verschwunden.

Ein Jahr später kommt er wegen einer Bauch-Infektion infolge mangelnder Hygiene, die mit Phytotherapie auskuriert wird. Sein Zustand ist gut, aber er hat noch immer mit den Nebenwirkungen seiner Medikamente zu tun; sein Darm ist überempfindlich. Die Biopsien sind negativ und er kann seine Anti-Rejektions-Medikamente reduzieren.

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Fotos:
Geschwollener menschlicher Fuß; Mattes
Monazit-Tafelkristall, Rostadheia, Iveland, Norwegen; Aangelo

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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Nierenversagen, Leben „auf Pump“(zeitlich), Vorsicht, Zweifel, Unsicherheit, Vor und Zurück
Mittel: Thorium metallicum

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