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Ein Blindenhund mit Verhaltensstörungen

 
von Evelien van der Kamp
 

Karel ist ein deutscher Langhaar-Schäferhund. Das erste Mal sah ich ihn, als er 10 Monate alt war und gerade mit seiner Ausbildung zum Blindenhund begonnen hatte. Nach einem zunächst guten Start wurde er hyperaktiv und rannte den ganzen Tag in seiner Hütte im Kreis.


11 Wochen alter Schäferhund-Welpe

Er war nicht ansprechbar, bis er hinaus gelassen wurde, erst dann konnte man Kontakt mit ihm herstellen. Wenn er draußen war, zeigte er ebenfalls hyperaktives Verhalten, jagte allem hinterher - Katzen, Joggern, Vögeln und sogar schnellen Autos. Wenn er zurück in seine Hütte gebracht wurde, riss der Kontakt mit ihm wieder völlig ab. Es war unmöglich, ihn weiter zu trainieren.

Seiner Rasse und seinem Alter entsprechend hätte er um die 40 Kilo wiegen sollen; er wog jedoch nur 27 Kilo und seine Hüftknochen und Rippen traten unter seinem Fell hervor.

Er wurde gut ernährt und erhielt qualitativ hochwertiges Markenfutter, das speziell auf große Hunde abgestimmt war. Er fraß alles, aber es kam fast unverdaut wieder heraus; sein Stuhl war immer weich.

Ein Blindenhund lebt in seinem ersten Jahr in einem Haus mit Kindern, wo er gut behandelt und ständig begleitet wird. Der Hund lernt so ganz nebenbei alles, was er später können muss, er geht mit zum Einkaufen, fährt mit im Auto und lernt all die kleinen Dinge, wie z. B. sich nicht um andere Hunde zu kümmern oder sich vor dem Überqueren einer Straße hinzusetzen.

Am Ende dieses Jahres wird er aus seiner Familie heraus genommen und geht in die Ausbildung, was in der Praxis bedeutet, dass er in einem Zwinger untergebracht wird und zu gewissen Zeiten zu Spaziergängen oder für die Ausbildung heraus geholt wird. Viele Hunde kommen gut mit diesem System zurecht, aber manche auch nicht. Aus menschlicher Sicht könnte man sagen, dass diese Hunde vom Himmel in die Hölle kommen. Einige Hunde verändern ihren Charakter völlig und zeigen ein inakzeptables Verhalten, was bei Karel der Fall war.
 

Er war der erste Blindenhund, der zu mir zur Behandlung gebracht wurde. Die Besitzer hatten wenig Vertrauen - weder in ihn noch in die Homöopathie. Mir wurde gesagt, dass er in der Probezeit sei und die Ausbildung fortgesetzt werde; zwei Wochen später hörte ich dann, dass er disqualifiziert und sogar auf die Euthanasieliste gesetzt worden war. Er wurde für völlig gestört gehalten und als hoffnungsloser Fall angesehen. Es gab nichts zu verlieren, aber ich tat mein Bestes für ihn!

Ich gab ihm zweimal Jodum C 200 wegen seines obsessiven Verhaltens, seiner Verdauung, seiner Impulsivität und weil er seine Heimat verloren hatte - ein wichtiges Thema von Jodum nach Jan Scholten. Es ging ihm bedeutend besser, und nachdem er zwei Wochen lang alle zwei Stunden heraus gelassen worden war, war seine Verdauung wieder normal: Er fraß gut, seine Stühle waren fest und er konnte sie halten. Er wurde von der Ausbildung disqualifiziert und begann ein neues Leben.

Er war lebhaft, fröhlich und begeistert, aber die Probleme waren noch nicht ganz überwunden. Sein impulsives Verhalten blieb; er erschreckte die Leute, indem er ihnen aus Spaß hinterher jagte. Wenn er sie erreichte, bellte er zweimal, wedelte mit dem Schwanz, drehte um und lief davon; er wollte niemand beißen. Auch das Autofahren war ein Problem. Die Idee, dass es etwas mit kleinen Räumen zu tun hatte, ließ sich durch sein Verhalten in engen Räumen wie z.B. Aufzügen verifizieren. Er war ein typisches Beispiel für das Sprichwort: „Hunde, die bellen, beißen nicht!“ Er fürchtete sich vor Dingen, die für andere normal waren. Er bekam z.B. Durchfall aus Vorfreude. Er war offen und nahm mit allen gern Kontakt auf.

Er bekam nun Argentum nitricum C 200, was ihm ebenfalls enorm half. Dieses Mittel wurde im Laufe der folgenden Jahre wiederholt gegeben und seine Besserung machte Fortschritte. Schließlich wurde er zu einem wundervoller Hund, der jeden mit seinem Charisma bezauberte. Er wog um die 47 Kilo, ohne jedoch fett zu sein.
 
Er starb vor kurzem an Altersschwäche und seine Asche wurde an einem unserer Lieblingsplätze auf der wunderschönen Insel Schiermonnikoog verstreut. Ich möchte ihm, einem der liebsten, fröhlichsten Hunde, die ich je gekannt habe, diesen Artikel widmen.

Glücklicherweise hat sich die Ausbildung von Blindenhunden seit Karels Zeiten verändert; heute leben die Hunde meist zu Hause bei ihren Ausbildern.

 
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Kategorien: Fälle
Stichwörter: hyperaktiv, unerreichbar, impulsiv, Verlust der Heimat, Verdauungsstörungen, Gewichtsverlust
Mittel: Argentum nitricum, Jodum
 
Fotos: Wikimedia Commons
11 Wochen alter Schäferhund-Welpe, Kopf, Profil; Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert); Marilyn Peddle
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kim_11_weeks.jpg?uselang=de-formal

 

Ein Blindenhund mit Verhaltensstörungen

 
von Evelien van der Kamp
 

Karel ist ein deutscher Langhaar-Schäferhund. Das erste Mal sah ich ihn, als er 10 Monate alt war und gerade mit seiner Ausbildung zum Blindenhund begonnen hatte. Nach einem zunächst guten Start wurde er hyperaktiv und rannte den ganzen Tag in seiner Hütte im Kreis.


11 Wochen alter Schäferhund-Welpe

Er war nicht ansprechbar, bis er hinaus gelassen wurde, erst dann konnte man Kontakt mit ihm herstellen. Wenn er draußen war, zeigte er ebenfalls hyperaktives Verhalten, jagte allem hinterher - Katzen, Joggern, Vögeln und sogar schnellen Autos. Wenn er zurück in seine Hütte gebracht wurde, riss der Kontakt mit ihm wieder völlig ab. Es war unmöglich, ihn weiter zu trainieren.

Seiner Rasse und seinem Alter entsprechend hätte er um die 40 Kilo wiegen sollen; er wog jedoch nur 27 Kilo und seine Hüftknochen und Rippen traten unter seinem Fell hervor.

Er wurde gut ernährt und erhielt qualitativ hochwertiges Markenfutter, das speziell auf große Hunde abgestimmt war. Er fraß alles, aber es kam fast unverdaut wieder heraus; sein Stuhl war immer weich.

Ein Blindenhund lebt in seinem ersten Jahr in einem Haus mit Kindern, wo er gut behandelt und ständig begleitet wird. Der Hund lernt so ganz nebenbei alles, was er später können muss, er geht mit zum Einkaufen, fährt mit im Auto und lernt all die kleinen Dinge, wie z. B. sich nicht um andere Hunde zu kümmern oder sich vor dem Überqueren einer Straße hinzusetzen.

Am Ende dieses Jahres wird er aus seiner Familie heraus genommen und geht in die Ausbildung, was in der Praxis bedeutet, dass er in einem Zwinger untergebracht wird und zu gewissen Zeiten zu Spaziergängen oder für die Ausbildung heraus geholt wird. Viele Hunde kommen gut mit diesem System zurecht, aber manche auch nicht. Aus menschlicher Sicht könnte man sagen, dass diese Hunde vom Himmel in die Hölle kommen. Einige Hunde verändern ihren Charakter völlig und zeigen ein inakzeptables Verhalten, was bei Karel der Fall war.
 

Er war der erste Blindenhund, der zu mir zur Behandlung gebracht wurde. Die Besitzer hatten wenig Vertrauen - weder in ihn noch in die Homöopathie. Mir wurde gesagt, dass er in der Probezeit sei und die Ausbildung fortgesetzt werde; zwei Wochen später hörte ich dann, dass er disqualifiziert und sogar auf die Euthanasieliste gesetzt worden war. Er wurde für völlig gestört gehalten und als hoffnungsloser Fall angesehen. Es gab nichts zu verlieren, aber ich tat mein Bestes für ihn!

Ich gab ihm zweimal Jodum C 200 wegen seines obsessiven Verhaltens, seiner Verdauung, seiner Impulsivität und weil er seine Heimat verloren hatte - ein wichtiges Thema von Jodum nach Jan Scholten. Es ging ihm bedeutend besser, und nachdem er zwei Wochen lang alle zwei Stunden heraus gelassen worden war, war seine Verdauung wieder normal: Er fraß gut, seine Stühle waren fest und er konnte sie halten. Er wurde von der Ausbildung disqualifiziert und begann ein neues Leben.

Er war lebhaft, fröhlich und begeistert, aber die Probleme waren noch nicht ganz überwunden. Sein impulsives Verhalten blieb; er erschreckte die Leute, indem er ihnen aus Spaß hinterher jagte. Wenn er sie erreichte, bellte er zweimal, wedelte mit dem Schwanz, drehte um und lief davon; er wollte niemand beißen. Auch das Autofahren war ein Problem. Die Idee, dass es etwas mit kleinen Räumen zu tun hatte, ließ sich durch sein Verhalten in engen Räumen wie z.B. Aufzügen verifizieren. Er war ein typisches Beispiel für das Sprichwort: „Hunde, die bellen, beißen nicht!“ Er fürchtete sich vor Dingen, die für andere normal waren. Er bekam z.B. Durchfall aus Vorfreude. Er war offen und nahm mit allen gern Kontakt auf.

Er bekam nun Argentum nitricum C 200, was ihm ebenfalls enorm half. Dieses Mittel wurde im Laufe der folgenden Jahre wiederholt gegeben und seine Besserung machte Fortschritte. Schließlich wurde er zu einem wundervoller Hund, der jeden mit seinem Charisma bezauberte. Er wog um die 47 Kilo, ohne jedoch fett zu sein.
 
Er starb vor kurzem an Altersschwäche und seine Asche wurde an einem unserer Lieblingsplätze auf der wunderschönen Insel Schiermonnikoog verstreut. Ich möchte ihm, einem der liebsten, fröhlichsten Hunde, die ich je gekannt habe, diesen Artikel widmen.

Glücklicherweise hat sich die Ausbildung von Blindenhunden seit Karels Zeiten verändert; heute leben die Hunde meist zu Hause bei ihren Ausbildern.

 
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Kategorien: Fälle
Stichwörter: hyperaktiv, unerreichbar, impulsiv, Verlust der Heimat, Verdauungsstörungen, Gewichtsverlust
Mittel: Argentum nitricum, Jodum
 
Fotos: Wikimedia Commons
11 Wochen alter Schäferhund-Welpe, Kopf, Profil; Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert); Marilyn Peddle
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kim_11_weeks.jpg?uselang=de-formal

 





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