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Sumbulus moschatus; perfekt die Kontrolle behalten

 
von Martin Jakob
 

Ein 45jähriger Mann kommt im Juli 2010 mit Grand-mal-Epilepsie. Er ist desorientiert und kann nicht gut sprechen. Seit Juli 2009 hatte er drei epileptische Anfälle, die alle im Schlaf zwischen 2 und 4 Uhr morgens aufgetreten sind.
Wenn er gestresst ist, bekommt er Migräne: Sie steigt vom Nacken auf und ist einseitig; sie kann auch durch Alkohol ausgelöst werden. 2008 hatte er eine Gallenblasen-OP.
Er macht sich Sorgen wegen der Anfälle und fragt mich, wie das weiter gehen soll und ob er starke Medikamente braucht. Er ist Osteopath und von seinem Job abhängig, und er fragt sich, was aus seiner Familie werden soll, wenn er krank ist. Er ist dabei, in neue Behandlungsräume umzuziehen und macht sich Sorgen über seine Entscheidung. Vorsichtig versucht er Fehler und Stress zu vermeiden, weil sie seinen Zustand verschlimmern könnten. Es fällt ihm schwer, Entscheidungen zu treffen.
Die Art, wie er mit seinen neuen Behandlungsräumen umgeht, offenbart seine Persönlichkeit recht gut: Er grübelt viel, bedenkt sorgfältig alle Vor- und Nachteile. Diese besondere Vorsicht bei der Entscheidungsfindung zeigt sich auch in der Art, wie er spricht: sehr weich, zögernd, vorsichtig; er achtet darauf, was und wie er es sagt.

Einmal hatte er eine kurze Absence am Telefon: Er konnte zwar sprechen, aber er konnte nicht sagen, was er wollte, es war, als ob er nicht mehr unter Kontrolle hatte, was er sagte.

Als er im November 2007 mit einer steifen rechten Schulter, Allergien und Migräne zu mir kam, verschrieb ich ein paar Gaben Praseodym carbonicum, Stadium 5 der Lanthanide wegen seiner vorsichtigen, behutsamen, misstrauischen Art, und auch, weil er sein Osteopathie-Diplom zurück gestellt hatte (Alternativ-Therapeut kann ein Hinweis auf eines Lanthanide sein). Ich vermutete, dass das die Ursache seines Schulter-Problems sei. Er ist ein Mensch, der viel reflektiert (Lanthanoide) und er sagt, dass er seine starre Haltung und seine Art von  Selbstkontrolle ändern müsse. Ich fragte ihn, was das für ihn bedeute und er erklärte, dass er sich selbst kontrolliert, weil er Angst hat, dass er seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen könne; Perfektion ist unmöglich.
Es fällt ihm schwer, seine Kinder los zu lassen. In der Kindheit vermisste er die Anwesenheit seines Vaters und er hatte sich gewünscht, wenigstens Blickkontakt mit seinem Vater herstellen zu können, um sich besser zu fühlen, denn er fühlte sich unwürdig (Carbon).

Auf das Mittel ging es ihm besser, und mithilfe von Osteopathie und anderen Therapien kam auch seine Schulter wieder in Ordnung. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass dies nicht das optimale Mittel für ihn war.
 
Dolterblüte

Analyse:

Von Jan Scholten habe ich gelernt, dass Epilepsie eine gute Indikation für die Apiaceaen-Familie ist, vor allem Epilepsie ohne Aura. Die nächtlichen Grand-mal-Anfälle können ein Hinweis für eine Apiaceae sein. Die Anfälle treten in der Dunkelheit auf, wenn niemand sie sehen kann, oder sie kommen ganz plötzlich, wie aus heiterem Himmel (unerwartet ist ein starkes Indiz für die Apiaceaen). Er will

perfekt sein, ein ruhiger, kultivierter, intellektueller, philosophischer, leise sprechender Mann, seine Haltung zeigt außerdem Stadium 5. Jan Scholten hat Sumbulus in Stadium 5 der Apiaceaen-Familie eingeordnet.

Verordnung: Sumbulus moschatus MK, einmal monatlich.

 

Follow ups:

Zwei Monate später hat er keine Anfälle mehr und es geht ihm viel besser. Er berichtet, dass er nach der Einnahme des Mittels auf dem Heimweg eine starke Veränderung in sich spürte. Dann hatte er einen Streit mit seiner Frau, aber es war anders als bei den bisherigen Auseinandersetzungen - es war gut und konstruktiv (keine düstere Haltung mehr wie bei den  Apiaceaen).
Er sagt, dass er sich früher immer gestresst fühlte, wenn er nicht alles unter Kontrolle hatte; einmal hatte er im Urlaub eine Autopanne, was ihm viel Angst machte. Kontrolle war ein Hauptthema. Was seine neuen Behandlungsräume betrifft, so sagt er, dass er hier weniger perfektionistisch sei.

Als er nach seiner Mutter gefragt wurde (eine schwierige Mutter ist ein Thema der Apiaceae), sagt er, dass sie sehr kontrollierend sei, alles muss an seinem Platz sein. Als Kind war es kein Problem für ihn, weil er immer versuchte, ihre Erwartungen erfüllen und alles gut zu machen.

Er zieht den Schatten vor und hatte eine Zeit, wo er hauptsächlich schwarze Kleidung trug. Heute mag er keine Milch (Mutter) und ist gern allein und hört Musik - das ist die beste Entspannung für ihn (Apiaceae).

Zwei Monate später hat er keine Anfälle mehr. Er hat einen Streit mit seiner Mutter gehabt, sie hat Probleme, aber sie erzählt nichts Persönliches über ihren Zustand, und er sagt, dass er dasselbe tut. „Ich spreche nicht über die Dinge, die mich wirklich betreffen.“ (Spricht nicht leicht über seine eigene innere Welt).

Was quält Sie? „Eine Art von Angst, dass etwas herauskommen könnte, dass ich nicht mag, dass etwas nicht so schönes sichtbar wird. Ich muss das kontrollieren.“ Er versteht seine Kontrollhaltung jetzt sehr gut, aber er hat immer noch Angst, dass seine Anfälle wiederkommen könnten.
Drei Monate später nimmt er immer noch einmal monatlich Sumbulus moschatus. Er hatte wieder einen epileptischen Anfall, kurz nachdem er eingeschlafen war; dieser war aber nicht so intensiv wie die früheren. Nach dem Anfall war er sehr enttäuscht, dass es wieder passiert war und haderte mit sich. Er war deprimiert und wollte überhaupt nicht mehr aufstehen. Er hatte einen Streit mit seiner Frau und weinte danach lange. Das war ihm so lange nicht passiert, dass er sich nicht mehr an das letzte Mal erinnern konnte (er kommt wieder in Kontakt mit seinen Gefühlen, weil sich die Kontrolle über seine Gefühle gelockert hat).

Er hatte auch einen Streit mit seinem besten Freund, der zu ihm gesagt hat, dass er so emotionslos, logisch und korrekt sei, dass es nicht mehr zu ertragen sei. Seine Wut kam erst später, nach dem Streit, in der Situation selbst zeigte er keine Emotionen. Was hat das zu bedeuten? „Es macht mir Angst, wenn jemand emotional reagiert (unkultiviert). Ich werde nie emotional.“ (Angst vor seinen  eigenen  „schlechten“ Gefühlen, seiner dunkle Seite; er muss sie kontrollieren, um sie nicht mehr zu fühlen). „Ich ärgere mich über mich selbst, z. B., wenn ich ein mathematisches Problem nicht lösen kann.“

Weitere drei Monate später kann er seine Emotionen besser ausdrücken und lässt sich leicht von schönen Dingen berühren. Es kann seine Gefühle besser benennen und seinen emotionalen Zustand beschreiben. Er erkennt seine Unsicherheit und seine Angst, und die Tatsache, dass er seine Emotionen verbergen will, was für ihn bedeutet, sie zu kontrollieren. Wenn er z. B. mit Freunden Karten spielt und die anderen sich lustig machen, weil er einen Fehler gemacht hat, hat er sofort das Gefühl: „Ich muss auf der Hut sein und Haltung bewahren.“

Im Juli 2011 geht es ihm gut; er hatte keine Anfälle mehr und nur einmal Kopfschmerzen nachts um 4 Uhr. Seine Arbeit macht ihm Freude, und er ist viel selbstsicherer geworden

Verordnung: Sumbulus moschatus MK, dreimal alle sechs Wochen, drei weitere Gaben.


Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert.

 


Fotos: iStock
Selinum wallichianum
Kategorien: Fälle
Stichwort: Epilepsie, Dunkelheit, unerwartet, schwierige Mutter, Perfektion
Mittel: Sumbulus moschatus

Sumbulus moschatus; perfekt die Kontrolle behalten

 
von Martin Jakob
 

Ein 45jähriger Mann kommt im Juli 2010 mit Grand-mal-Epilepsie. Er ist desorientiert und kann nicht gut sprechen. Seit Juli 2009 hatte er drei epileptische Anfälle, die alle im Schlaf zwischen 2 und 4 Uhr morgens aufgetreten sind.
Wenn er gestresst ist, bekommt er Migräne: Sie steigt vom Nacken auf und ist einseitig; sie kann auch durch Alkohol ausgelöst werden. 2008 hatte er eine Gallenblasen-OP.
Er macht sich Sorgen wegen der Anfälle und fragt mich, wie das weiter gehen soll und ob er starke Medikamente braucht. Er ist Osteopath und von seinem Job abhängig, und er fragt sich, was aus seiner Familie werden soll, wenn er krank ist. Er ist dabei, in neue Behandlungsräume umzuziehen und macht sich Sorgen über seine Entscheidung. Vorsichtig versucht er Fehler und Stress zu vermeiden, weil sie seinen Zustand verschlimmern könnten. Es fällt ihm schwer, Entscheidungen zu treffen.
Die Art, wie er mit seinen neuen Behandlungsräumen umgeht, offenbart seine Persönlichkeit recht gut: Er grübelt viel, bedenkt sorgfältig alle Vor- und Nachteile. Diese besondere Vorsicht bei der Entscheidungsfindung zeigt sich auch in der Art, wie er spricht: sehr weich, zögernd, vorsichtig; er achtet darauf, was und wie er es sagt.

Einmal hatte er eine kurze Absence am Telefon: Er konnte zwar sprechen, aber er konnte nicht sagen, was er wollte, es war, als ob er nicht mehr unter Kontrolle hatte, was er sagte.

Als er im November 2007 mit einer steifen rechten Schulter, Allergien und Migräne zu mir kam, verschrieb ich ein paar Gaben Praseodym carbonicum, Stadium 5 der Lanthanide wegen seiner vorsichtigen, behutsamen, misstrauischen Art, und auch, weil er sein Osteopathie-Diplom zurück gestellt hatte (Alternativ-Therapeut kann ein Hinweis auf eines Lanthanide sein). Ich vermutete, dass das die Ursache seines Schulter-Problems sei. Er ist ein Mensch, der viel reflektiert (Lanthanoide) und er sagt, dass er seine starre Haltung und seine Art von  Selbstkontrolle ändern müsse. Ich fragte ihn, was das für ihn bedeute und er erklärte, dass er sich selbst kontrolliert, weil er Angst hat, dass er seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen könne; Perfektion ist unmöglich.
Es fällt ihm schwer, seine Kinder los zu lassen. In der Kindheit vermisste er die Anwesenheit seines Vaters und er hatte sich gewünscht, wenigstens Blickkontakt mit seinem Vater herstellen zu können, um sich besser zu fühlen, denn er fühlte sich unwürdig (Carbon).

Auf das Mittel ging es ihm besser, und mithilfe von Osteopathie und anderen Therapien kam auch seine Schulter wieder in Ordnung. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass dies nicht das optimale Mittel für ihn war.
 
Dolterblüte

Analyse:

Von Jan Scholten habe ich gelernt, dass Epilepsie eine gute Indikation für die Apiaceaen-Familie ist, vor allem Epilepsie ohne Aura. Die nächtlichen Grand-mal-Anfälle können ein Hinweis für eine Apiaceae sein. Die Anfälle treten in der Dunkelheit auf, wenn niemand sie sehen kann, oder sie kommen ganz plötzlich, wie aus heiterem Himmel (unerwartet ist ein starkes Indiz für die Apiaceaen). Er will

perfekt sein, ein ruhiger, kultivierter, intellektueller, philosophischer, leise sprechender Mann, seine Haltung zeigt außerdem Stadium 5. Jan Scholten hat Sumbulus in Stadium 5 der Apiaceaen-Familie eingeordnet.

Verordnung: Sumbulus moschatus MK, einmal monatlich.

 

Follow ups:

Zwei Monate später hat er keine Anfälle mehr und es geht ihm viel besser. Er berichtet, dass er nach der Einnahme des Mittels auf dem Heimweg eine starke Veränderung in sich spürte. Dann hatte er einen Streit mit seiner Frau, aber es war anders als bei den bisherigen Auseinandersetzungen - es war gut und konstruktiv (keine düstere Haltung mehr wie bei den  Apiaceaen).
Er sagt, dass er sich früher immer gestresst fühlte, wenn er nicht alles unter Kontrolle hatte; einmal hatte er im Urlaub eine Autopanne, was ihm viel Angst machte. Kontrolle war ein Hauptthema. Was seine neuen Behandlungsräume betrifft, so sagt er, dass er hier weniger perfektionistisch sei.

Als er nach seiner Mutter gefragt wurde (eine schwierige Mutter ist ein Thema der Apiaceae), sagt er, dass sie sehr kontrollierend sei, alles muss an seinem Platz sein. Als Kind war es kein Problem für ihn, weil er immer versuchte, ihre Erwartungen erfüllen und alles gut zu machen.

Er zieht den Schatten vor und hatte eine Zeit, wo er hauptsächlich schwarze Kleidung trug. Heute mag er keine Milch (Mutter) und ist gern allein und hört Musik - das ist die beste Entspannung für ihn (Apiaceae).

Zwei Monate später hat er keine Anfälle mehr. Er hat einen Streit mit seiner Mutter gehabt, sie hat Probleme, aber sie erzählt nichts Persönliches über ihren Zustand, und er sagt, dass er dasselbe tut. „Ich spreche nicht über die Dinge, die mich wirklich betreffen.“ (Spricht nicht leicht über seine eigene innere Welt).

Was quält Sie? „Eine Art von Angst, dass etwas herauskommen könnte, dass ich nicht mag, dass etwas nicht so schönes sichtbar wird. Ich muss das kontrollieren.“ Er versteht seine Kontrollhaltung jetzt sehr gut, aber er hat immer noch Angst, dass seine Anfälle wiederkommen könnten.
Drei Monate später nimmt er immer noch einmal monatlich Sumbulus moschatus. Er hatte wieder einen epileptischen Anfall, kurz nachdem er eingeschlafen war; dieser war aber nicht so intensiv wie die früheren. Nach dem Anfall war er sehr enttäuscht, dass es wieder passiert war und haderte mit sich. Er war deprimiert und wollte überhaupt nicht mehr aufstehen. Er hatte einen Streit mit seiner Frau und weinte danach lange. Das war ihm so lange nicht passiert, dass er sich nicht mehr an das letzte Mal erinnern konnte (er kommt wieder in Kontakt mit seinen Gefühlen, weil sich die Kontrolle über seine Gefühle gelockert hat).

Er hatte auch einen Streit mit seinem besten Freund, der zu ihm gesagt hat, dass er so emotionslos, logisch und korrekt sei, dass es nicht mehr zu ertragen sei. Seine Wut kam erst später, nach dem Streit, in der Situation selbst zeigte er keine Emotionen. Was hat das zu bedeuten? „Es macht mir Angst, wenn jemand emotional reagiert (unkultiviert). Ich werde nie emotional.“ (Angst vor seinen  eigenen  „schlechten“ Gefühlen, seiner dunkle Seite; er muss sie kontrollieren, um sie nicht mehr zu fühlen). „Ich ärgere mich über mich selbst, z. B., wenn ich ein mathematisches Problem nicht lösen kann.“

Weitere drei Monate später kann er seine Emotionen besser ausdrücken und lässt sich leicht von schönen Dingen berühren. Es kann seine Gefühle besser benennen und seinen emotionalen Zustand beschreiben. Er erkennt seine Unsicherheit und seine Angst, und die Tatsache, dass er seine Emotionen verbergen will, was für ihn bedeutet, sie zu kontrollieren. Wenn er z. B. mit Freunden Karten spielt und die anderen sich lustig machen, weil er einen Fehler gemacht hat, hat er sofort das Gefühl: „Ich muss auf der Hut sein und Haltung bewahren.“

Im Juli 2011 geht es ihm gut; er hatte keine Anfälle mehr und nur einmal Kopfschmerzen nachts um 4 Uhr. Seine Arbeit macht ihm Freude, und er ist viel selbstsicherer geworden

Verordnung: Sumbulus moschatus MK, dreimal alle sechs Wochen, drei weitere Gaben.


Dieser Artikel wurde auf www.interhomeopathy.org publiziert.

 


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Kategorien: Fälle
Stichwort: Epilepsie, Dunkelheit, unerwartet, schwierige Mutter, Perfektion
Mittel: Sumbulus moschatus





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